Telematik - Infrastruktur TI

Wir machen bei der TI nicht mit!

Und wir bezahlen Strafe dafür, dass wir Ihre Daten nicht preis geben.

Ihre Daten bleiben bei uns und verlassen die Praxis nicht für eine zentrale Speicherung.


Nur ein Teil Ihrer Daten verlässt die Praxis für

  • die Leistungsabrechnung per Brief an Sie oder
  • per verschlüsselter Übertragung an die Kassenzahnärztliche Vereinigung wenn und weil Sie die Abrechnung über die Chipkarte gewählt haben, (Verschlüsselung geht nämlich schon lange auch ohne die TI!)
  • die Befundübermittlung an Ihre überweisende Praxis per Post oder
  • für die Dokumentation Ihrer Daten per verschlüsselter Email an Sie selbst.

 

Die meisten haben das Thema aus den Augen verloren, das vor vielen Jahren schon unter dem Titel "gläserner Patient" aktuell war.

Nun haben die entsprechenden Interessengruppen den Namen in ein Wortungeheuer umgewandelt und damit erreicht, dass kaum darüber berichtet wird und die meisten sich nicht für "Telematik-Infrastruktur" interessieren, viele mögen denken, es handele sich um schnelleres Internet und das brauchen wir doch?

Nein, es geht dabei darum, dass beim Arzt oder Zahnarzt die erfragten und diagnostizierten Gesundheitsdaten elektronisch erfasst, katalogisiert und zentral auf einem Serversystem abgespeichert werden.

Große Vorteile sollen werden:

  • Zugriff jeder Praxis auf die Gesundheitsdaten, die anderswo schon erhoben wurden - Doppeluntersuchungen werden dadurch angeblich seltener, im Notfall stehen angeblich mehr Gesundheitsdaten zur Verfügung.  
  • Die Krankenkassen erhalten ein Gesundheitsprofil ihrer Mitglieder und  können zielgerichtet Empfehlungen geben und schneller über Kuranträge u.a.m. entscheiden.  
  • Kontrolle - aber darüber reden die meisten nicht vollumfänglich.

Als große Nachteile werden benannt:

  • Fehldiagnosen werden zementiert - wessen eigentliches Grundleiden einmal übersehen wurde, der wird konsequenter in der falschen Richtung weiter behandelt.
  • Jedes Sortierungssystem lässt nur bestimmte Kategorien zu. Ein Ausschluss anderer Sichtweisen, diagnostischer oder therapeutischer Verfahren ist systembedingt! Medizin wird einfältiger.
  • Die Praxen werden mit dem Vielfachen an Datenvolumen überschüttet, das sie nicht in der gegebenen Zeit auswerten können. Der Vorteil der Datenmenge wird zum Heuhaufen mit Stecknadel darin.
  • Die einzelnen Praxen müssen derzeit für Datenlecks haften  und / oder das Übersehen von bereits bestehenden Untersuchungen z.B. auf Seite 84 der digitalen Patientenakte, die sie nicht lesen konnten in den 5 Minuten, die für einen Patienten bleiben.  
  • Das derzeitige Gesundheitssystem ist überhaupt nicht auf die erforderliche Datenverwaltungszeit eingestellt, Menschen in Gesundheitsberufen können das nicht alles lesen - aber  Computerprogramme können sie bedingt auswerten. Ob das gut ist, hängt vom Nutzer der jeweiligen Programme ab.    
  • Praxen und Versicherungen können weder Personal noch Technik bereitstellen für Patienten, die Schreib- und Leserechte für ihre Daten verwalten wollen. Die meisten Patienten sind diesen Aufgaben ohnehin nicht gewachsen.  
  • Nur ein Kern von Notfalldaten ist ohne Patientenzustimmung zugreifbar. Wer ohnmächtig ist oder seine PIN gerade nicht mehr weiß, dessen Daten stehen nicht zur Verfügung - außer über das Darknet...  
  • Die zentral gesammelten und geordneten Daten können über eine Vielzahl von Einfallstoren gestohlen werden und international gehandelt werden, Erpressung, Ablehnung einer Bewerbung auf eine Arbeitsstelle u.a.m. können neue Dimensionen erreichen.  
  • Patienten werden einer weitgehenden Überwachung unterzogen, die medizinische Schweigepflicht wird geopfert.

Auch heute liegen solche Daten auf oft unzureichend geschützten Computern, denn Ärzte sind keine Computerfachleute - und selbst die können ihre Daten nicht schützen, wie Datendiebstähle bei Google, Yahoo, Facebook usw. beweisen. Aber chaotisch verteilt und unterschiedlich sortiert auf vielen Rechnern - das ist ziemlich sicher, denn das Klauen lohnt sich nicht!

Wir sind bloß eine Zahnarztpraxis, wenn alle erfahren, wie schlecht manche ihre Zähne putzen... was soll`s?
Was aber passiert mit Ihren Daten beim Arzt? Vielleicht sind sie besser vorsichtig, was Sie dort erzählen und was Sie untersuchen lassen? Es könnte die Welt davon erfahren? Wollen Sie das? Oder brauchen Sie Ärzte, denen Sie vertrauensvoll alles sagen können?

Ich finde: die Grundidee von dem, was heute hinter dem Wort Telematikinfrastruktur verborgen wird, ist eine gefährliche Schnapsidee!

Praxis OHNE Telematik-Infrastruktur

Seit 2019 wird offensiv und mit Repressalien die so genannte Telematik-Infrastruktur in die deutschen Arzt- und Zahnarztpraxen eingeführt.

Sie besteht im Prinzip aus einem speziellen Internetanschluss sehr, sehr vieler Gesundheitsdienstleister (medizinischer Praxen, Krankenhäuser) und einer zentralen Speicherstelle für alle IHRE GESUNDHEITSDATEN!

Laut Bundesregierung werden höchste Sicherheitsstandards gefordert - wenn auch noch gar nicht alle Richtlinien dazu existieren und sie selbst schon mehrfach gehackt wurde!

Wenn es Lecks in Arztpraxen gibt, so sind die Ärzte schuld, wenn Entwickler von Gesundheitsapps fürs Handy massenhaft Daten abgreifen - … kein Kommentar.

Wir meinen: SO GEHT ES NICHT!

Patienten gehören ihre Daten.
Sie müssten um Zustimmung gefragt werden, nachdem sie umfassend darüber aufgeklärt werden, was mit den Daten geschieht. Dabei muss ihnen auch verständlich gemacht werden, dass auch eine anonyme Datenweitergabe durch Datenkombination ein so genanntes Profiling ermöglicht, d.h. die anonymisierten Daten können in aller Regel doch wieder einzelnen Personen zugeordnet werden, je mehr Daten gesammelt wurden, um so präziser geht das!

Nach unserer Meinung gehören Gesundheitsdaten nicht ins Internet und eine zentrale Speicherung kann nicht sicher sein!

Deswegen ist diese Praxis nicht an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen: Ich halte die zwangsweise Datensammlung für verfassungswidrig und die zentrale Speicherung von Dingen, die tiefstes Vertrauen voraussetzen, für nicht sicher.

Cloud-Computing
(c) Wynn Pointeaux - pixabay

Online-Praxis mit Datenschutz

Unsere Praxis ist also NICHT an die TI angeschlossen.

Da heutzutage sehr viel an Datenaustausch über vereinzelte Emails zwischen Praxen oder Praxis und Patient erfolgt, sind wir ans Internet angeschlossen.
Selbstverständlich schützt eine Firewall die "Eingangstür" und Rechner, relevante Programme und die Patientendatenbank sind passwortgeschützt.
Außerdem sichern wir täglich alle Datenbanken, Röntgenbilder und andere Dateien und legen sie in vielen unterschiedlichen Datums-Versionen außerhalb des Praxisnetzwerks ab.

Die Daten unserer Patienten sind damit so sicher, wie wir sie machen können.

Das sollte nach unserer Auffassung auch für alle medizinischen Einrichtungen in Deutschland gelten. Denn:
Medizinische Daten gehören zu den privatesten Informationen überhaupt.

Der nach unserer Auffassung beste Schutz ist die lokale Datenablage in unterschiedlicher Form in vielen einzelnen Praxen. Besteht vor Ort auch eine definierte Ordnung, so herrscht für Datendiebe ein undurchdringliches Chaos - das dürfte wohl die beste Sicherung sein!

Werden Daten jedoch aufbereitet, um zentral eingesammelt werden zu können, dann lohnen sich schnell der Diebstahl und der Missbrauch, denn es kostet nicht mehr viel Mühe.

Ich vergleiche das gern mit einem Raubüberfall:

Es scheint mir erheblich mehr Arbeit und insgesamt gefährlicher zu sein, 100.000 Straßenüberfälle zu begehen, als ein zentrales Geldlager zu überfallen, dessen Sicherheitspläne in einigen Kreisen bekannt sind.

Der "offizielle Erwerb" Ihrer Gesundheitsdaten durch Gesetzesmacher muss uns noch mehr Sorgen machen: Da die Bundesregierung selbst - wie wir wissen - nicht in der Lage ist, ihre eigenen Rechner zu schützen, hat sie private Unternehmen mit der Behütung der Gesundheitsdaten der deutschen Bevölkerung beauftragt.

Wenn Ihnen das keine Sorgen macht, können Sie die TI ja ruhig benutzen ...

... jedoch nicht in meiner Praxis, ich habe andere Ansichten über Datenschutz.

offizielle Zwangsmaßnahmen

Hände gefesseltAb dem 01.01.2019 werden uns zur Strafe 1%, sei März 2020 2,5% bereits erarbeitetes Honorar (GKV-Behandlung) nicht ausgezahlt.

Ärzte und Ärztinnen, die nicht spuren, sollen persönlich dafür "bluten". So schrieb es Herr Spahn, Bundesgesundheitsminister der CDU, vor, Prof. Lauterbach setzt diese Politik fort.

Zunehmend wird die Verwaltung (Krankschreibung, Beantragung von Zahnersatz, Rezepte...) in die TI verlagert, da die TI jedoch desöfteren ausfällt, müssen Praxen alles auch auf Papier erledigen (können), was sie aber nur im Ausnahmefall dürfen. Weniger als 5% der GKV-Versicherten verfügen aktuell überhaupt über eine GKV-Karte mit Pin, können also aktiv Einfluss nehmen auf ihre Gesundheitsdaten. Doch alle Praxen sollen gezwungen werden, bei dem System mitzumachen. Wir finden: Es ist zu offensichtlich, dass PatientInenn hier nicht im Mittelpunkt stehen, sondern ihre Vermarktung.

Daher bitten wir alle nicht überwiesenen Patienten, bei ihrer Krankenkasse die Wahl des Kostenerstattungsverfahrens bekannt zu geben, dann entfällt das Einlesen der Chipkarte, wir können freier behandeln und die Kasse erstattet die Kassenleistungen direkt an die Versicherten.

Mehr zur Kostenerstattung können Sie hier erfahren:

https://www.zahnarztrechnung.info/gkv-und-kostenerstattung.php 

https://pzvd.de/kostenerstattung-fuer-gkv-versicherte.html 

Wir sind bei weitem nicht allein! Links zum Widerstand gegen die TI...

Rote Karte für die TI: https://www.rote-karte-fuer-die-ti.de/

Freiheit für 1%: https://www.freiheit-fuer-ein-prozent.de/

Ärztegewerkschaft: https://www.ig-med.de/#ti_pm

Freie Ärzteschaft: https://freie-aerzteschaft.de/

Ärztenachrichtendienst: https://www.aend.de/

… einfach googeln, Sie finden noch viel mehr ... wir passen auf, dass keiner Ihre Daten cloud! Und Sie?