Operationen im Mund können ganz unterschiedlich sein - spezielle Verhaltensregeln sind dann zu beachten, um eine gute Heilungsphase und ein individuelle optimales Ergebnis erreichen zu können.
Schon ganz generell gibt es jedoch einige Dinge, die man beherzigen sollte nach einem operativen Eingriff.
Die Hinweise auf dieser Seite (wie auch auf der gesamten Site) ersetzen nicht die zahn-/ärztliche Untersuchung, Diagnostik und Therapie! Suchen Sie ggf. Ihre Therapeuten auf, um fundierten medizinischen Rat zu erhalten!
Die im folgenden gegebenen Ratschläge und Empfehlungen richten sich ausschließlich ergänzend an die Patientinnen und Patienten der Praxis Dr. Kolle und sind nicht als Therapieempfehlung zu verstehen.
Eine Operation ist kein Friseurbesuch! Nehmen Sie sich zurück, reduzieren Sie die körperlichen, geistigen und seelischen Anstrengungen für die kommenden Tage, machen Sie sich mal frei von den Alltagspflichten!
Die Kieferhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädel, die neben den Nasenhöhlen liegen und über diese natürlicherweise belüftet und gereinigt werden.
Bei der Entfernung von Zähnen im seitlichen Oberkiefer, bei Wurzelspitzenkürzungen, der Operation von Zysten dort oder bei der Anwendung von Verfahren zur Verlegung des Kieferhöhlenbodens (Sinuslift) im Rahmen von Implantationen kann die Trennung von Mund und Kieferhöhle beabsichtigt oder zufällig aufgehoben werden.
Um eine gute Verheilung dieser künstlichen Öffnung zu fördern,
In der Regel lassen wir Implantate gedeckt einheilen, nach dem Vernähen ist also nichts von den Systemteilen zu sehen.
Bei besonderen Formen jedoch (transgingivale Implantattypen) oder wenn die Implantate schon während des Ersteingriffs sehr fest im Knochen stehen, schaut schon ein Zahnfleischformer durch die Schleimhaut ganz oder teilweise heraus.
Gestützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse gehen wir in diesen Fällen davon aus, dass eine zufällige Belastung mit weichen Speisen die Verheilung eher fördert als verhindert, insbesondere bei der Sofortversorgung von Implantaten verankern wir bereits den langfristigen Zahnersatz oder ein Langzeitprovisorium auf den Implantaten.
Bitte knacken Sie damit keine Nüsse, auch die (immer unsachgemäße) Verwendung als Flaschenöffner ist nicht, was wir erwarten. Sie sollten sich nach einer Implantation zunächst weicher ernähren, harte Speisen meiden!
Zahnersatz soll umgehend sanft aber gut gepflegt werden, auch durch das Zahnfleisch herausschauende Zahnfleischformer (Sulkusformer) sollten nach dem Abschwellen sanft sauber gehalten werden, z.B. mit einem Wattestäbchen, das sie gern zuvor z.B. in Chlorhexidin-Mundspül-Lösung tränken können.
Auch nach abgelaufener "Einheilungszeit" und erfolgter "Freilegung" von Implantaten gehen Sie bitte zunächst vorsichtig zur Sache, eine plötzliche wiederholt starke Krafteinleitung kann einen frühzeitigen Implantatverlust begünstigen. Kauen Sie also mit neu aufgesetztem Zahnersatz zunächst weichere Speisen!
Haben Sie das Gefühl, dass der "Biss" mit neuem Zahnersatz noch nicht ganz stimmt, stellen Sie sich lieber einmal mehr als zu selten bei Ihrer Zahnarztpraxis vor.
Wir gehen in unserer Praxis überwiegend wiederaufbauend (regenerativ) vor. Diese Eingriffe weisen - obwohl es äußerlich kaum erkennbar ist - die größten Wundflächen auf. Auch wenn Sie keine Nachbeschwerden haben sollten: Nehmen Sie die oben genannten Verhaltensregeln bitte ernst!
Wenn Bindegewebe aus dem Gaumen entnommen wurde, wird die dortige Haut in aller Regel ausgetauscht. Je nach Durchblutungssituation kann dies schmerzlos geschehen oder deutliche Beschwerden verursachen.
Bitte kühlen Sie operierte Bereiche äußerlich durch
So kalt, wie das Wasser aus der Kaltwasserleitung kommt, ist es gut zum Kühlen geeignet.
Schmerzen sind Warnsignale unseres Körpers, wir sollten sie beachten.
Nach Operationen muss mit Schmerzen gerechnet werden, sie sind also normal. Natürlich kann man durch richtiges Verhalten und auch mit Schmerzmitteln etwas dagegen tun. Nehmen die Schmerzen jedoch nach mehr als 2 Tagen nicht ab sondern eher zu, wenden Sie sich bitte an Ihre Behandler für weitere Hilfe!
Schmerzmittel haben Wirkungen und Nebenwirkungen! Schmerzmittel können sehr gut helfen, sie können jedoch auch insbesondere bei falscher Anwendung schwere Nebenwirkungen entfalten.
In der Regel haben Sie in unserer Praxis vor der Operation bereits ein Mittel erhalten, damit die erste Entzündungsreaktion gedämpft wird, eventuell eintretende erste Schmerzen somit abgemildert oder ganz vermieden werden.
Auch wenn Sie dann vollkommen schmerzfrei durch den Tag kommen, kann es sinnvoll sein, zur ersten postoperativen Nacht eine Dosis des verordneten Schmerzmittels einzunehmen, um durch eine gute Nachtruhe die Genesung zu fördern.
Bitte beachten Sie, dass die anderen postoperativen Verhaltensregeln und insbesondere das richtige Kühlen Schmerzen vorbeugen und beseitigen können! Bitte halten sie die anderen Regeln ein!
Antibiotika sind KEINE Schmerzmittel. Ein Antibiotikum ist ein Mittel, das gegen Bakterien oder Pilze (Antimykotikum) eingesetzt wird. Da es damit ggf. eine Abwehr-Entzündung lindert, kann es mittelfristig indirekt Schmerzen lindern, die Einnahme kann jedoch Resistenzen bewirken und Nebenwirkungen auslösen. Nehmen Sie Anbiotika bitte nur nach zahn-/ärzticher Anordnung ein.
Nach der zusätzlichen Anwendung von Homöopathie muss der Kontakt mit starken ätherischen Ölen, Kräutertees und Kaffee für 2 Tage vermieden werden, um die "eingespielte Information" nicht zu löschen.
Vermeiden sie deswegen für 2 Tage:
Die häufigste adjuvante Therapie geht gegen Schwellung und Nachblutung vor, sollten Sie versehentlich die Regel gebrochen haben, dauert es üblicherweise 30 - 60 Minuten und die postoperative Schwellung wird stärker, dies ist dann unangenehm, jedoch kein Grund zur Sorge. Bitte beachten sie die Kühlhinweise!
Die zusätzliche häusliche Anwendung von Homöopathika durch Laien können wir nicht empfehlen, das liegt in Ihrer Verantwortung. Vermeiden Sie aber insbesondere Arnika in den Potenzen D6 oder D12, wir haben wiederholt inverse Reaktionen im Sinne einer "Medikamententestung" in solchen Fällen beobachtet (Nach- und Einblutungen, ausgedehnte Schwellungen).
Wir wünschen gute Genesung!