Wenn das Weichgewebe innerhalb eines Zahnes (Pulpa) abgestorben ist, weil es über eine Karies infiziert wurde, weil es in Folge langjährigen Stresses unter Durchblutungsproblemen litt oder weil die Blutversorgung bei einem Schlag auf den Zahn zerstört wurde, dann muss das abgestorbene und eventuell durch Bakterien infizierte Gewebe aus Nervkammer und Wurzel entfernt werden.
Der hierdurch entstehende Hohlraum soll dann möglichst dicht aufgefüllt werden. Beides zusammen nennt man dann eine Wurzelbehandlung.
Ist der Zahn noch in der letzten Phase der Entzündung, muss zunächst eine gut wirksame Betäubung erfolgen - manch eine Zahnarzt - Horrorgeschichte rührt von Wurzelbehandlungen ohne ausreichende Betäubung her. Das wäre nicht nötig gewesen, denn es gibt in der Oralchirugie Betäubungsverfahren, die die Reizleitung an mehreren Stellen effektiv blockieren können.
Als Zweites braucht es für eine wirksame Betäubung natürlich Zeit. Und die nehmen wir uns gern.
Die Markkammer der Zähne besteht aus einer Kammer in der Zahnkrone und einem Wurzelkanalsystem. Krümmungen oder Inseln aus Zahnhartsubstanz können das Auffinden und Instrumentieren der Kanäle erschweren. Wenn die 6-fach vergrößernde Lupenbrille nicht mehr ausreicht, suchen wir mit dem Operationsmikroskop mit 14-facher Vergrößerung nach weiteren Kanaleingängen.
Die Aufbereitung, also Reinigung, Erweiterung und Desinfektion des Wurzelkanals führen wir mit speziellen, sehr biegsamen Instrumenten durch, die für die Einmalverwendung bestimmt sind, um die Bruchgefahr zu reduzieren. verschiedene Reinigungsflüssigkeiten, Ultraschall und die Laser - Anwendung führen zu einer bestmöglichen Säuberung der Hauptkanäle.
Eine zwischendurch ausgeführte elektrische Längenbestimmung verringert den Bedarf an Röntgenaufnahmen und im Zweifelsfall hilft das 3D-Röntgen beim Aufspüren zusätzlicher Kanäle.
Bild rechts: Zahn 36 distal (hintere Wurzel): 1 Kanal ist zu erwarten, 3 sind vorhanden...